Da fing ich also an
zu lesen und schon bald war ich gänzlich verwirrt!
- Es gibt verschiedene Beutegrößen und alle haben sie deshalb verschiedene
Rähmchenmaße. Die Rahmen sind wiederum da um vorgefertigte Wachsplatten mit einer einheitlichen Zellengröße zu befestigen welche die Produktion von Arbeiterbienen vorantreiben soll.
- Es ging nicht
nur um Centi- sondern sogar um Millimeter und manch Imker verteidigte die
Vorzüge dieser Millimeter bis auf´s Blut.
Will man von
einer Bienenbeute auf eine andere umsteigen, aus welchem Grund auch immer, dann
passt schon mal das Material nicht zusammen.
Noch dazu dass
selbst die gleiche Beute (mit der auch immer eine gewisse „Betriebsweise“
verknüpft ist) verschiedene Rahmmaße haben kann.
- Die „Betriebsweisen“
oder noch befremdlicher „Völkerführung“ (wieso denke ich bei diesem Wort an einen
gewissen Adolf?) ist alles andere als selbstverständlich.
Da werden Brut-
und Pollen und Dröhner und Honigrahmen hin und her gehoben. Da wird Drohnenbrut
und die Flügel der Königin beschnitten, Brutnester immer wieder
auseinandergerissen zwecks „Kontrolle“ und was weiss ich nicht alles.
Noch dazu kommt
dass diese Rähmchen sehr viel Geld, Zeit und Material beanspruchen.
- Nachdem ich
mich wochenlang mit diesem Thema auseinandergesetzt hatte, so verstand ich auch
welch ein Unfug diese Rahmen in den Facettenaugen der Bienen sind.
(Doch davon
vielleicht später mehr.)
- Mir erschien
das mehr und mehr eigenartig und am Ende gar absurd.
„Das kann es doch
gar nicht sein!“ ging mir durch den Kopf.
- Etwas das viele
dieser Betriebsweisen gemeinsam haben ist dass man leere Zargen (sprich Kästen)
oben auf das Bienenvolk setzt um sie zu erhöhter Honigproduktion zu treiben, ja
zu stressen!..wobei sie von Natur aus von oben nach unten ihre Waben ziehen.
Und alle diese
Zargen, wenn voll mit Honig, waren auch noch schwer. So schwer dass ein
zeittypisches
Imkergebrechen tatsächlich Bandscheibenschäden sind.
- Das wollte ich
mir alles gar nicht erst antun! Also weiter suchen.
- Dann stieß ich
auf die „Bienenkiste“, ein einfacher Holzkasten, ohne Rahmen und andere
bewegliche Teile. Die muss man allerdings auf eine Schmalseite hochwuchten um
den Boden wegzunehmen damit man an die Waben gelangt.
Also schon wieder
zu schwer meiner Meinung nach.
- Via dieser
Kiste kam ich dann mit „Top Bar Hives“ in Kontakt und siehe da, es fielen die
Rahmen weg, nur noch Leisten oben an denen die Bienen ihre Waben anbauen, man
kann einzelne Waben in bequemer Arbeitshöhe herausheben und das Konzept nur
wenig Honig, dafür aber immer wieder zu ernten, sprach mich an.
- Also habe ich
mich mal eingehend mit dieser Form der Imkerei beschäftigt, Baupläne studiert
denn Selbstbau der Beuten war für mich von vorne herein klar.
Dann stellte ich
fest dass viele die diese Beuten betreiben sehr der artgerechten
Bienenhaltung zugetan sind.
Dazu gehört auch
Honig als Winterfutter zu belassen und Zucker nur als Hilfe zu füttern falls
der Nektarfluss zu gering war und das Winterfutter nicht ausreicht.
Etwas das mir
direkt als „sonnenklar“ und selbstverständlich einleuchtete.
- Aber auch das
war für meinen Geschmack noch immer recht viel Manipulation die in diese Art
der Bienenhaltung mit einfließt.
- Und dann stieß
ich auf Abbé Émile Warrés Buch " Bienenhaltung für alle" in welchem er seine "Volksbeute" vorstellt, mit seinen Gedanken und Erfahrungen um das „Wie“,
seiner Philosophie dahinter...und es vieles fiel auf seinen Platz.
- Da teilte ein
Mensch durch das geschriebene Wort, mit demütiger Haltung den Bienen und dem Leben gegenüber aus seinem lebenslang gesammelten Erfahrungsschatz im Umgang mit den Immen seine Erkenntnisse zum Wohle
anderer mit.
- Er erläuterte
auch warum er dies und jenes für gut oder schlecht befand, welche Gründe für sein Handeln dahinter liegen.
- So war er der
Erste auf den ich traf der den Bienen unten mehr Raum gab um hinein zu
wachsen. Etwas das in meinen Augen genial weil so einfach und logisch ist.
Er selbst kam
durch Zufall darauf keine Rahmen mit fertigen Wabenmittlwänden zu benutzen
sondern nur obere Leisten mit einem Anfangsstreifen.
- Alle seine
Zargen haben das gleiche Maß, angepasst an einen natürlichen Hohlraum in
einem Baum.
Die Beute ist
oben mit einem gepolsterten „Kissen“ isoliert und die Zargen sind, selbst voll
mit Honig, noch zu meistern ohne sich einen Bruch zu heben.
Honig als
Wintervorrat war selbstverständlich.
- Und seine Devise:
„Die Bienenhaltung soll so einfach und erschwinglich sein, dass jeder der
möchte es tun kann und nur minimale Kenntnisse braucht um Honig für den
Hausgebrauch ernten zu können.“ deckte sich mit meiner eigenen Vorstellung der
Bienenhaltung.
- Es ist also
kein Wunder dass mich gerade seine (Bienen) Haltung angesprochen hat da sie mir
ja nur allzu bekannt ist.
- Und da es mir nichts macht auch aus dem Rahmen zu fallen, so fühle ich mich mit dieser Art der Bienenhaltung „wie zu Hause“.
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