18. November 2014

Warteschleife

Jetzt muss es nur noch Frühling werden!

-Die Schilfbeute ist mittlerweile fertig und wartet nur noch darauf besiedelt zu werden.
Wenn alles so läuft wie ich hoffe, dann werden kommendes Jahr die ersten, eigenen Ableger gebildet.


- Bei vier Völkern kann ich vielleicht vier neue bekommen, da reicht also eine Schilfbeute nicht.
Also heißt es weiterhin Beuten schreinern.

- Was für ein Glück, denn bei dem grauen Wetter das schon den ganzen November andauert so lässt mich das Werkeln die düstere Welt für Stunden vergessen.

- Mein neuestes Projekt ist eine horizontale, "kenianische Oberträgerbeute". Von der Idée her den Grundgedanken der Warré-Beute sehr ähnlich.

- Nach vielem Lesen (ich hatte schon zuvor mich mit so einer Beute angefreundet) und nach den ersten Erfahrungen mit den Bienen diesen Sommer, so bin ich jetzt dabei so eine Beute zu basteln.
Sie ist im Vergleich leichter zu bauen und schon eine kann zumindest schon mal zwei Ableger zu Anfang aufnehmen

- Der Rohbau "steht" schon mal...


und auch sie kommt dann in die "Warteschleife"

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23. Oktober 2014

Vorausschau

Die nächste Bienensaison hat schon begonnen, zumindest was die Vorbereitungen betrifft.

- Wenn alles klappt wie gedacht, dann ist es kommendes Jahr an der Zeit meine ersten, eigenen Ableger zu machen.
Und da ja Bienen was zum wohnen brauchen, so bin ich dabei neue Beuten zu bauen.

- Schon lange habe ich die Idée in die Fußstapfen des Strohkorbes zu steigen da die allermeisten Imker sich zumindest darüber einig sind: das Innenklima wird sehr positiv durch dieses Material beeinflusst.

- Allerdings, so lange Strohhalme wie gebraucht werden sind tatsächlich Mangelware. Auch die runde Form mit ihrer Arbeitsweise sagt mir nicht zu.
Aber es sollte doch möglich sein eine Warré-beute aus Schilf anzufertigen, denn Schilf gibt es im Überfluss direkt "vor der Haustür".

- Als mich mal wie so oft im Netz "schlau gemacht" und nach ein paar anfänglichen Problemen so ist die erste Schilfzarge fertiggestellt.


- Noch zwei dazu, einen Boden und ein Dach und die erste "Schilf-Warré" ist fertig für die kommende Saison.

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12. Oktober 2014

Bienensommer

Noch leben meine Bienen!

- Da ist der erste Bienensommer definitiv vorbei auch wenn noch vor zwei Tagen jede Menge Aktivität an den Fluglöchern herrschte. Es war wie ein Frühlingstag...windstill trocken und warm.

- Während die einen Futter sammeln, so sammele ich also meine erste Erfahrungen.
Dazu gehört dass ein Volk dass in eine leere Beute einzieht und alles selbst ausbaut nicht ohne extra Futter klar kommt.


In der freien Natur so sterben dreiviertel der Schwärme und zwar meist an Futtermangel.
Auch wenn der Sommer voller Sonne war, so war zeitweise wegen großer Trockenheit nur ein geringes Nektarangebot, denn auch die Blumen mussten Wasser sparen.

- Aus dem gleichen Grund ist eine Honigernte im ersten Jahr wo sich die Bienen in ihrer neuen Behausung einrichten nahezu ausgeschlossen was bei mir der Fall ist.
Dafür sitzen aber jetzt alle Völker (vier eigene in Warré-beuten, dann eines das dem Verein gehört und ein Volk in einer "halben Dadant-beute") mit vollen Honig/Zuckerwaben als eigener Wintervorrat.

- Die Varroamilbe war lange nicht zu sehen, aber auch bei mir geht da kein Weg dran vorbei und so sind seit einer Woche auch bei mir diese Milben auf dem Boden zu finden.
Thymol habe ich als Behandlungsmethode und im Winter wird Oxalsäure verdampft.
Das muss ausreichend sein!

- Viel Arbeitsaufwand war es nicht diesen Sommer, aber die Stunden vor dem Fluster und hinter den Scheiben waren unzählige, das Gesurre in der Luft und der Duft ist zu einem unvergesslichen Teil dieses Sommer für mich geworden.


- Spätsommersonne...Bienensommer

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31. August 2014

Stichtag

Hier heißt es jetzt die Bienen auf den Winter vorzubereiten und da ist Ende August ein "Stichtag" in diesem Teil Schwedens.

- Und da ja ausreichend Futter die Hauptvoraussetzung ist so habe ich den Bienen mit Zuckerwasser geholfen ihre Vorräte aufzustocken.

- Honig habe ich dieses Jahr (erwartungsgemäß) keinen geerntet und da der Sommer zwar warm und sonnig war, aber auch sehr trocken, so konnten die Völker nicht genügend Vorräte selbst sammeln da sie ja erst ein Mal ihr Nest selbst vollständig ausbauen mussten.
In der Natur gehen drei viertel der Schwärme meist an Hunger zu Grunde.

- Da ich sehr selten nur einen Schleier anziehe und auf Handschuhe völlig verzichte so bleibt der ein und andere Stich natürlich nicht aus...aber so ein Stich hat auf mich ehr eine belebende Wirkung und stört mich nicht wirklich.

- Allerdings, der eine ins rechte Ohrläppchen war nicht ganz ohne aber der bestplatzierte Stich bisher war: auf die Nasenspitze!

- So ist das wenn man die Nase zu tief in anderer Angelegenheiten steckt...


- Soch so ein Blick von unten mit dem Spiegel hoch in die Beute lässt die Bienen "kalt"!


27. Juli 2014

Im wahrsten Sinne des Wortes...

Wie so oft sitze ich wieder hinter der Beute und schaue den Bienen zu...

- Seit Tagen warte ich darauf dass ein Ableger anfängt Waben auch in der nächsten Zarge zu bauen. Durch die anhaltende Trockenheit produzieren die Blumen wohl kaum Nektar um selbst Wasser zu sparen und damit fehlt den Bienen natürlich die Energie um Wachs zu produzieren oder gar mehr Brut aufzuziehen.

- Wenn die Zeiten spärlich sind, so ist der Wintervorrat das wichtigste für ein Volk.
Also füttere ich weiterhin um den Bienen meine Hilfe angedeihen zu lassen.

- Und es sieht ganz so aus als wäre die Hilfe sehr willkommen, den die Bienen hängen jetzt aufgekettet über die ganze Fläche der Oberträger und bauen. an neuen Waben.


- Als ich die Bewegungen dieser Ketten sah, so fiel mir auf ein Mal das passende Wort dazu ein: die Bienen "wabern".
Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

- Während also das eine Volk "wabert", so ist das andere Volk wieder ein Mal dabei seinen Orientierungsflug durchzuführen.
Es ist eine Freude zu sehen wie sehr sich dieses Volk seit Anfang Mai vergrößert hat, denn so viele Bienen in der Luft habe ich bisher noch nicht erlebt.


- Und mitten in diesem Gesurre zu stehen ist ein Erlebnis einer "anderen Art".
Auch das im wahrsten Sinne des Wortes...

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22. Juli 2014

Analphabeten

Da mache ich mal wieder alles mögliche "verkehrt"!

- Nach allem was ich gelesen habe so soll man:

  • um des Himmels Willen kein Zuckerwasser oder Honig verschütten, denn damit löst man Räuberei aus, das heißt die Bienen klauen sich gegenseitig den Honig aus den Beuten.
  • helle Kleidung tragen wenn man mit den Bienen arbeitet
  • "neutral" riechen, als weder nach Parfum, Schweiß, Alkohol oder gar Nikotin riechen

- Und was mache ich?
Seit drei Wochen füttere ich meine beiden Kolonien hier oben auf Svenserum mit Zuckerwasser das in Flaschen draußen hängt, sitze mit meiner Nase einen halben Meter vom Flugloch und das während einer Verschnaufpause, ich bin nassgeschwitzt nach dem Wiese mähen, ein Bierchen zischt und eine Cigarette gehört auch dazu.
Und oft habe ich dunkle Klamotten an wenn ich mal nach den Bienen schaue.

- Und was passiert?
Nichts!
Die Bienen sind lammfromm, keine Räuberei und sie kümmern sich überhaupt nicht um mich.


- Gut dass sie nicht lesen können, sie könnten doch sonst beinahe auf "dumme Gedanken" kommen...

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18. Juli 2014

Nachbarschaft

Mit voranschreitendem Sommer geht auch die Entwicklung meiner vier Völker voran.

- Ja, bisher habe ich keine Sorgen mit meinen Bienen, im Gegenteil, es ist noch immer eine Freude zu sehen wie sie sich entwickeln und stärker werden.

- In den drei Beuten die knapp drei Wochen jetzt in meiner Obhut sind so gibt es überall viel verdeckelte Brut und der erste Nachwuchs dürfte in wenigen Tagen anfangen zu schlüpfen.

- Innerhalb dieser kurzen Zeit haben die beiden Völker auf Svenserum eineinhalb Zargen ausgebaut, und die "Städter" liegen nicht weit hinterher.
Mein erstes Volk dass seit knapp zehn Wochen an ihrem Nest baut hat die dritte Zarge in Besitz genommen und wenn das so weiter geht, dann kommt sogar noch eine vierte untendrunter.

- Mit ein wenig Glück und passendem Wetter, so werde ich vier starke Völker einwintern. Selbst die gefürchtete Varroamilbe hat sich bisher nicht gezeigt.
Noch nicht sollte ich sagen, denn es führt wohl auch für mich kein Weg daran vorbei.

- Arbeit? Bisher habe ich vielleicht zwei Stunden damit verbracht um mich um die Bienen zu kümmern.
Die Beute des ersten Volkes habe ich seit sieben Wochen nicht geöffnet, die anderen mal kurz um nach Puppen zu schauen.
Futter bekommen sie alle aber auch da reicht es alle paar Tage kurz nachzuschauen wie der Verbrauch ist.

- Aber nicht nur Bienen beheimatet mein Stadtgarten.

- Da ist ein Hummelnest im Giebel des Gartenhauses und gleich als Nachbarn haben Hornissen ihr Nest in einem Vogelnistkasten eingerichtet.

- Man sagt den Hornissen zwar nach dass sie auch Bienen auf ihrem Speiseplan haben, aber bisher habe ich nur zwei Mal beobachten können wie eine von ihnen dem Flugloch einer Beute einen kurzen Besuch abstattete...und vertrieben wurde.
Ich meinte zwar den Versuch eine Biene zu fangen beobachtet zu haben, aber wenn, dann wurde daraus nichts.

- Und sollten die Hornissen ein paar Bienen fangen, dann sei es ihnen gegönnt, denn wie so oft in der Natur, so fallen meist Schwache, Alte oder Kranke den Raubtieren zum Opfer...und damit helfen sie mir ja die Bienenvölker gesund und stark zu halten.


- Ist wohl wie so oft eine Frage der eigenen, philosophischen Einstellung dem Leben gegenüber.

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3. Juli 2014

Sommer...

Wer sich mit Bienen abgibt, der bekommt auch ihre Stiche zu spüren.

- Aus den vier Ablegern sind temporär fünf geworden und ich habe alle Hände voll zu tun.

- Die Warré-Beute welche ich dem Bienenzuchtverein vermittelte bekam richtig Probleme.
Zum einen waren es von Anfang an zu wenig Bienen, dann bekamen sie ständig ihr nötiges Futter geräubert denn der Sommer ist kalt, die Bienenvölker auf dem Platz zu viele und die Tracht zu wenig.

- Gestern war, nach drei Wochen, nur ein kläglicher, hungernder Rest in der Beute...und die Strategie: zum einen mit mehr Bienen verstärken (die Königin war laut einem Profi noch in recht gutem Zustand) und zum anderen einen neuen Platz zu finden wo sie ungestört sind.
Und da ich mich mit der Betriebsweise dieser Beute am besten auskenne, so wurde ich gefragt...und jetzt habe ich drei Beuten im Garten in der Stadt.
Bisher hat man ihr Futter in Ruhe gelassen und es sieht ganz so aus als könnten sie sich langsam aber sicher etablieren!
Aber das nur am Rande.

- Acht Stiche habe ich in den acht Bienenwochen abbekommen (aus Unvorsichtigkeit und nicht weil die Bienen aggressiv sind).

- Sieben davon waren nur subkutaner Art, gingen knapp unter die Haut und waren nicht ein Mal unbehaglich. Einer aber (die Biene kroch in meinen Ärmel, kam dann in Klemme und stach sich ihre Leben aus) gelang es ihren Stich intramuskulär zu setzen.
Zumindest fühlte es sich so an. Drei Tage spürte ich ihr Heparin.

- Während sieben mich nur piksten...so habe ich das Gefühl von einer wirklich geimpft worden zu sein!

- Wogegen? Keine Ahnung, aber Bienenhalter haben selten Rheuma.


- etwas das man bei diesem Sommerwetter und nur 12 Grad leicht bekommen kann.

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15. Juni 2014

Freude

Ja sie gedeihen!

. Das vor sechs Wochen noch kleines Völkchen entpuppt sich wahrsten Sinne des Wortes zu einem Volk.

- Die Anzahl hat sich mehr als verdoppelt, viel verdeckelte Brut ist zu sehen, der Nachwuchs kommt, die Königin ist emsig.
Da das Volk aufgewachsene Gärten um sich hat, so mangelt es weder an Nektar noch an Pollen und eine immer grössere Schar von Sammelbienen trägt von früher Morgenstunde bis spät in den Abend Energie in die Beute.
Die letzte Biene die ich habe landen sehen kam in der Dämmerung um kurz nach zehn Uhr abends.
Die richtigen Könner, die mit Flug- und Navigationserfahrung kommen selbst spät noch mit Pollen und landen zielsicher. Nicht so die Anfänger, die kommen gegaukelt und manche verpassen ganz einfach den Anflug.

- Und da so viel Leben in der Beute ist, so konnte ich auch "aufstocken". Jetzt bauen sie die zweite Zarge von oben aus und die Dritte soll einfach Raum schaffen. So wie er war als sie einzogen und genügend leeren Raum nach unten hatten.

- Mit den Bienen fliege ich auch wieder! Meine Segelfliegerausbildung brach ich zwar nach 12 Stunden ab (zuviel Aufwand um des Fliegens willen), aber ich bin selbst geflogen und weiß ein wenig ums Fliegen.

- So sehe ich wie die meisten einen "sanften" Start hin legen um wie die Flieger in einem flachen Winkel versuchen an Höhe zu gewinnen (eine steiler Start kostet mehr "Schub" sprich Energie).
Und auch beim Landen nutzen sie die lange, freie Bahn zu ihrem Flugloch um flach zu landen, also "einsegeln" um Energie zu sparen.

- Stunden habe ich vor und hinter der Beute verbraucht und viel gesehen, viel vom Gelesenen in Wirklichkeit erlebt.


- Und es ist mir eine Freude an dem Bienenleben teilnehmen zu können...

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8. Juni 2014

Ein Blick hinter die Kulissen

Den grösste Teil des Lebens verbringen die Bienen ja in ihrer Beute.

- Da ich schon immer gerne dem Leben zugeschaut habe, so war es klar dass ich eine Beute mit Fenster haben will die mir einen Einblick in das "Innenleben" gewährt ohne die Bienen zu stören.

- Mittlerweile habe ich schon etliche Stunden mit Lupe hinter der Beute gesessen und dem Leben der Bienen zugeschaut.
Ich habe sie ihren Schwänzeltanz aufführen gesehen, wie sie einander füttern, sich putzen, Pollen verstauen und Waben bauen. Ihre eigenen Waben befestigen sie am Rand und schaffen somit "Räume" wo sie ihr Klima besser beeinflussen können als wenn es nur Rahmen wären.

- Und der "Bienenabstand", dieses "magische Maß" von 8 mm +- 2 mm dass die Rähmchenbenutzung ermöglichte wird meiner Meinung nach schlicht und einfach gegen die Bienen gewendet.
Zum einen ist es nämlich zu groß um mit Propolis zuzukitten, zum anderen zu klein um Zellen dort zu bauen.

- Also wird dies ausgenutzt und man gibt den Bienen in ihrem Haus ganz einfach "toten Raum" um sich selbst das Leben einfacher zu gestalten - was ich nur zu deutlich beobachten kann da ich ja beides habe um mir selbst ein Bild davon zu machen.


- Bienen sollte man so weit wie möglich auf Bienenart bauen lassen...

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6. Juni 2014

Erster Ausflug

Der erste Flug für die Neugeschlüpften.

- Ungefähr eine Woche nach dem Schlüpfen ist es an der Zeit den ersten Fug zu absolvieren und als ehemaliger Segelflugschüler weiß ich wie wichtig es ist die Lage des Platzes aus der Luft kennen zu lernen.

- Das ist auch für die Bienen der Fall. Also ist der erste Flug nur zur Orientierung um die Lage der Beute zu lernen.

- Da quollen so gegen 14 Uhr auf einmal jede Menge Bienen aus dem Flugloch und ich konnte beobachten wie sie mit Blick zu Beute vor dem Flugloch hin und her flogen, ein paar Mutige sogar eine Runde drehten.
Die Aufregung war spürbar und ein Blick durchs Fenster zeigte mir dass auch auf den Waben mehr "Hektik" herrschte.

- Eine gute viertel Stunde später war der "Spuk" vorbei und nur die "alten" Bienen waren damit beschäftigt Pollen und Nektar einzutragen.
Nur Tage später und ich kann deutlich sehen dass mehr Bienen zum Sammeln ausfliegen und es zu Gedränge am Fluster kommen kann.


- Und am nächsten Tag zur etwa gleichen Zeit das gleiche Schauspiel...und ich bekomme nur wenig getan, denn wie schnell ist nicht eine Stunde vergangen an denen ich ihrem Treiben zugeschaut habe...

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30. Mai 2014

Verstärkung eingetroffen

Die erster Hürde ist genommen!

- Als Anfänger ist es nicht einfach das zu sehen was es zu sehen gibt. Und ich habe einfach weder Eierchen noch Larven gesehen...

- Leichte Panik vor zwei Wochen /(nur bei mir wohlgemerkt) ...und eine Woche später habe ich durch das Fenster verdeckelte Brut gesehen...und damit war Ruhe...bei mir

- Und seit gestern schlüpfen neue Bienen...ich hab die jungen Bienen sehen können, kleiner und noch kleinere Äuglein und das heißt: von jetzt an vermehrt sich die Kolonie stündlich!
Ja, stündlich werden es mehr Bienen, und ich habe schon feststellen können: je mehr Bienen, desto besser geht es ihnen!

- Die Verbindung mit den Bienen aufzusuchen ist das beste das mir seit langer Zeit geschehen ist...und wenn ich sie von zehn Metern Entfernung ihren Landeanflug mit verfolge...so weiß ich aus meiner Segelfluglehrzeit was sie meistern...auch auf diesem Gebiet.

- Die Bienengesellschaft ist so fein gestimmt, feiner noch als eine "Startivaiurs"...da bedarf es eines Virtuosen um darauf zu spielen...selbst habe ich seit vierzehn Tagen das Instrument nur berührt...von spielen ist da (noch?) keine Rede!

- Allerdings, zuhören und -sehen schon...und das stundenlang!


- Und es ist ganz nahe an glücklich sein...

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19. Mai 2014

Spannung ohne Ende

Zwölf Tage und jetzt musste ich doch sehen ob es Brut gibt.

 Also, Schleier und Räucherer an, Lupe dabei und vorsichtig die Waben eine nach der anderen gezogen, und was sah ich, trotz Lupe?
Keine Königin, keine Eier, keine Maden, keine verdeckelten Zellen...also kein Brut, also irgendetwas stimmt da nicht!

- Das war wie ein Eimer kalten Wassers über den Kopf...

- Meinen "Lieferanten" angerufen und drei Stunden später bekam ich auf der Strasse vor seinem Haus eine Weiselzelle (also so eine speziell geformte Zelle die ein wenig wie eine Erdnuss aussieht) mit einer Made drin aus der in acht Tagen eine unbegattete Königin schlüpfen soll wenn alles gut geht.
Er drückte sie einfach in einer von mir mitgebrachten, ausgebauten Wabe fest und fertig.

- "Morgen sollte sie verdeckelt sein!"

- Und richtig, das war sie am Samstag Nachmittag auch und jetzt wird sie sich acht Tage lang verpuppen.

- Also, der Kälteschock hat nachgelassen, die Bienen fliegen noch immer munter und bringen Nektar und Pollen ein, bauen an ihrer zweiten, völlig selbstgemachten Wabe und mir erscheint alles in bester Ordnung.

- Und heute, wie so oft, sitze ich wieder mit der Lupe hinter der Beute, schaue dem "Bienenaquarium" zu und was sehe ich?
Genau, fünf verdeckelte Zellen, aber nicht mit hellem, weißen Wachs und flach, sondern schön gelb und gewölbt. Und da sie am Rande sitzen denke ich in der Mitte sind wohl mehr. Stören will ich aber nicht.

- Da ist Brut da!!!???

- Jetzt bin ich mal gespannt wie die Geschichte weiter geht, auf einmal habe ich zwei Königinnen, eine befruchtet, eine unbefruchtete die ihren Jungfernflug klar bekommen soll.
Am Ende bringt die unbefruchtete die alte Königin um die Ecke, fliegt zu ihrem Begattungsflug aus...und kommt nicht mehr zurück weil ein drittel von ihenen einfach "auf der Strecke" bleiben.

- Es ist ein Abenteuer der anderen Art.
Fernsehen? Habe ich noch keine fünf Minuten geschaut die vergangenen Wochen. Warum auch wo doch hier ein wirklicher "Reißer" sich vor meinen Augen abspielt.
Und künstlerischem Schaffen zusehen zu könne ist einfach eine Freude.

- Ganz klar ist für mich geworden: sie bauen lieber eine Wabe von Null, als auf fertigen Zwischenwänden.
Und hier die Wabe nur zwei.


- Da soll mal einer sagen Bienenhaltung wäre langweilig!

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9. Mai 2014

Erlebnis einer anderen Art

Im wahrsten Sinne des Wortes ist es das Erleben einer anderen Art oder deutlicher einer anderen Spezies.

- Das Wetter war bisher alles andere als bienenfreundlich weil zu kalt - denn weniger als acht Grad ist für die Bienen einfach zu kalt und Regen noch obendrein, da bleiben die Bienen zu Hause.

Aber dann kam der erste wärmere Tag und damit auch die Bienen aus dem Fluster.

- Gestern, nach einem Regenschauer kam die Sonne durch, es wurde warm und nach vier Tagen eingesperrt in der Beute war ein "Erleichterungsflug" angesagt.
Die Bienen quollen förmlich aus der Beute und ich sass plötzlich umgeben von Hunderten von Bienen - und hatte Herzklopfen!
Das hier wurde zu einem Erlebnis von besonderer Art!


- Eine halbe Stunde später, die nächste Regenfront - und das Schauspiel war vorbei.

- Heute dann durchgewachsenes Wetter und die ersten Bienen fingen an Pollen einzutragen während jede Menge um die Beute flogen um sich zu orientieren.
Erst waren es wenige die mit Pollen kamen, aber schon eine Stunde später merkbar mehr, dann ungefähr jede Dritte und noch eine Stunde später jede Zweite und am Nachmittag war es ein ständiger Strom.

- Vier Stunden sass ich wohl heute vor dem Fluster, fasziniert von dem Treiben und der hin und wieder honigsüßen Wolke die aus der Beute strömte und ihren Bienenwachsduft und mehr verbreitete und mich einhüllte.
Es ist der Geruch den ich seit ich die ersten Wachsstreifen mit dem Lötkolben an die Oberträger klebte in der Nase habe.

- Und zu sehen dass so viel Pollen eingetragen wurden bedeutet Brut, und Brut bedeutet die Königin legt Eier, also ist sie am leben (gesehen habe ich sie noch immer nicht).


- Und damit ist dann erst Mal alles klar
Auf der Andrea Doria!

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6. Mai 2014

Kalt im Haus

Und wenn´s kalt ist, heißt es "feuern".

 - Am Sonntag, kurz nach dem Einzug, haben die Bienen gesummt wie ein PC-Ventilator.
Und heute, obwohl kaum mal 10 Grad mitten am Tag, so ist die "Bude" warm geworden und sie "oszillieren" wesentlich ruhiger.

- Nur ein leichtes Säuseln ist zu hören und mein Ohr, auch wenn völlig ungeübt, sagt mir: es ist Ruhe in der Beute, alles ist in Ordnung oder auf dem Weg dazu.

- Ohne Zweifel, da ist eine neue Kraft im Garten eingezogen...selbst "Skip" hat mal in aller Ruhe geschnüffelt für "gut" gefunden und bisher hat er noch nie nach einer Biene geschnappt, und da obwohl ein paar ihm um die Schnauze geflogen sind.


- Und wer bisher daran gezweifelt hat, einen Stich hab ich weg...zumindest seit heute wo ich beim Rettungsversuch von ein paar jungen Bienen die unvorsichtigerweise die Wärme der Beute verlassen hatten eine in die Klemme einer Hautfalte in meiner Hand geriet.

- Die anderen drei haben es überlebt und ich konnte sie, aufgewärmt, wieder in ihr zu Hause krabbeln lassen

- Unglaublich genug...


 - ich bin mit Bienen!

***

Fliegender Start

"Du hebst einfach die Plastikabdeckung an, ein wenig Rauch, dann hebst Du Rahmen für Rahmen und suchst die Königin (sie müsste rot gemerkt sein). Die setzt Du dann dorthin wo die Bienen hin sollen und dann schüttelst Du die Bienen rein und fertig."

- Das war die Hilfe die ich und mein erstes Bienenvölkchen mit auf den Weg bekamen am Sonntag Abend.

- Tja, so war das Ganze nicht gedacht.
Ich rief den hiesigen Bienenzüchter an um einen Termin für ein persönliches Treffen abzumachen und wir vereinbarten Sonntag um 18 Uhr bei ihm.
Ich wollte ihn ja mal treffen um zu hören wie das Ganze denn so abläuft so als blutiger Anfänger und überhaupt.

- Da komme ich als pünktlich an, überall stehen Bienenkästen rum oder lagen in der Gegend verstreut...von Ordnung hier wenig Spur.
Egal, ist ja nicht meine Sache und unvoreingenommen will ich auch sein bei dem ersten Treffen.
Wer mich als erstes begrüsst ist ein schöner Jack Russel Terrier...und dann kommt Leif in Arbeitsoverall um die Ecke.
Wir schütteln  Hände, kurze Vorstellung und dann sagte er mir: "Hier stehen Deine Bienen."

- ???

- So habe ich mir das ganz und gar nicht vorgestellt...und eine viertel Stunde später sitze ich im Auto unterwegs mit den Bienen, der kurzen "Gebrauchsanleitung" und dem Zeitdruck ihm die Beute, Waben und auch das Geld (ich hatte natürlich auch nicht genügend Geld dabei) in zweieinhalb Stunden wieder zurückzubringen.

- Also schnellstens alles vorbereitet, den Räucherer zum ersten Mal in Gange werfen, "Bienenklamotten" an, ein wenig Rauch in die Beute, dann heißt es die Waben ziehen und die Königin zu finden.

- Ist ja schon mal gut dass die Voraussage mir würden viele Bienen um den Kopf schwirren nicht eintrifft...aber die Königin sehe ich natürlich auch nirgendwo.

- Und hier kommen dann zum ersten Mal alle meine Lesestunden zum tragen: die sitzt natürlich in einer von den kleinen Trauben die unten an den Rähmchen hängen.
Also, her mit dem nassen! Bienenbesen (nass, damit sie nicht so leicht hängenbleiben), die Beute nahe an die neue Behausung damit die Königin nicht auf dem Weg plötzlich zu meinen Füssen landet und vorsichtig alle Bienen in die Warrébeute gekehrt (sie fielen auch schön durch die Zwischenräume nach unten), Futterzarge und Deckel drauf und fertig.
Schnell noch ein wenig Futter dazu, zusammenpacken und mit geliehener Beute und Geld zurück zum Züchter.
"Und, die Königin gesehen?"
"Nein, aber nachdem ich die Bienen in der Beute hatte legte ich mein Ohr dran und das Brummen hat sich ruhig angehört".
"Prima, und wie oft gestochen worden?"
"Kein einziges Mal."
"Viel Glück"
"Danke"

- So kam ich zu meinem ersten Bienenvölkchen.

- Und es wurde Mitternacht bis ich mein Ohr von der Beute nahm.


- Erst bekam ich einen fliegenden Start, und am kommenden Tag die Bienen in ihrer neuen Umgebung!

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1. Mai 2014

"The Queen Must Die"

Diesmal war es ein ganz anderes Buch über das Leben der Bienen als es mir bisher unter die Augen kam.

- "The Queen Must Die" von William Longgood, herausgegeben im Jahre 1985 hat sehr viel Ähnlichkeit mit Henry David Thoreau´s Buch "Walden".

- Es ist weniger ein Buch des empirischen Wissens als ein Buch der offenen Fragen.

- Letztendlich bleibt das Leben, dessen Verknüpfungen und das "Wissen um das Wie", ob genetisch festgelegt, instinktiv oder rationell verwoben, immer ein Mysterium.
Daran ändert auch nicht die Forschung mit ihrem Sammeln von neuen Erkenntnissen etwas.

- Auch wenn sein Wissen aus diesem Grunde nicht immer aktuell ist, so hat es doch etwas zeitloses über sich und wird auf seine Art immer aktuell bleiben!
“Beekeeping, like most human endeavors affecting nature, has a primary law: tampering begets tampering. Nature, as we now recognize, is delicately balanced. When one change is made, others must follow to accommodate the first disruption. This often sets in motion a chain of unexpected events which ultimately bring about the very result the original tampering was intended to prevent, or worse.”
- Und so wie ich "Walden" schon des öfteren gelesen habe, so werde ich auch Longgoods Buch immer wieder einmal in die Hand nehmen.


- Es ist eines dieser Bücher in dem ich einfach immer wieder einmal ein Kapitel für sich lesen und begründen kann...

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6. April 2014

Es war einmal...

Daran hat sich bis heute nicht geändert, eine gute Geschichte ist auch eine bei der jeder was lernen kann.

- Heute bin ich auf so eine „Geschichte“ gestoßen, erzählt von Oettl, Johann Nepomuk.

"Klaus, der Bienenvater aus Böhmen: seine Zaubersprüche und Maschinen-Strohstöcke; und überhaupt seine Anleitung, die Bienen gründlich und mit sicherem Nutzen zu züchten, und auch die zweckmäßigsten Bienenwohnungen hiezu anzufertigen; samt einem Anhange: Klaus der Jüngere, oder: Die Dzierzon´sche Bienenzuchtmethode in Maschinen-Strohstücken älterer; neuerer und neuester Erfindung, Anfertigungs- und Behandlungsweise der letztern, verbesserte Holzstöcke, Strohsurrogate u. A. m. / als Volks- und Lehrbuch zunächst für seine Landsleute, aber auch für Andere verfasst." 

- Welch ein phantastisches Lesebuch über die Bienen, es ist ein wenig ein Märchenbuch und ein Buch zum erlernen des Bienenhandwerks. Es eignet sich für Anfänger als auch für Fortgeschrittene in der Kunst des Bienenhaltens da es von einem Meister geschrieben wurde.

- Wie jede Geschichte, so steckt auch diese voller Weisheit und wie jedes Lehrbuch so steckt es voller Wissen.
Seit Stunden lese ich darin.


- Und ich habe meine helle Freude daran!

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29. März 2014

Mit Geduld und Spucke...

fängt man vielleicht Bienen.

- Auch wenn es eine Zeitlang her ist dass ich hier geschrieben habe…das Bienenprojekt schreitet noch immer voran.

- Die ersten Kursabende liegen hinter mir und Ende April geht es dann mit dem praktischen Lernen weiter.
Schon beim zweiten Treffen wollten der Kursleiter eine „Dadant“ Beute mitbringen zur Anschauung.
Und da ich ja meine gekaufte Warrébeute bekommen hatte, so nahm ich sie kurzerhand mit.
Kann ja interessant sein mehr als eine Beutenart zu sehen.

- Zu meinem Erstaunen war das Interesse groß und schon fand ich mich eine Zusammenfassung der Idéen die mit dieser Beute verknüpft sind zu halten...


- Und durch den Kurs bekam ich dann eine Mailadresse zu einem lokalen Bienenzüchter der auch Ableger verkauft. Er züchtet mit der gleichen Rasse „Ligustica“ oder italienische Biene eine örtliche Variante...und jetzt werde ich also (wenn alles klappt) mit vier Völkern und damit grösserer genetischer Vielfalt meinen Start in den Sommer unternehmen.

- Ausrüstung habe ich, die Zeit ist ja da, theoretisches Wissen habe ich bald ein Jahr gesammelt und die erste Praxis bekomme ich durch den Kurs.

- Gerade durch meine, teilweise sehr intensiven, Selbststudien so habe ich auch mehr Hintergrundwissen und bin mir recht sicher warum mir die Haltungsweise Warrées intuitiv zusagte.

- Immer wieder bekam ich nämlich auch wissenschaftliche Beweise geliefert. So las ich zB mit Erstaunen wie „delikat“ das Innenklima von den Bienen aktiv gestaltet wird und damit Warrées Auffassung das Nest so ungestört wie möglich zu lassen bestätigt.
Und das ist „nur“ ein Argument von vielen.
Ein gestörtes Nest mit Wärmeverlust für die Brut hat nicht nur Einfluss auf die Entwicklung der Brut, sondern kann sogar „dumme“ Bienen ergeben und sich bis auf die erwachsenen Insekten auswirken.

- „Der Bien“ ist wie ein äußert feingestimmtes „Instrument“ und je weniger er bei seiner, im wahrsten Sinne des Wortes, „Stimmung“ gestört wird, desto grösser sein Wohlergehen.

- Selbst bin ich darüber erstaunt dass ich so viel Geduld aufbringe, denn seit bald einem Jahr bin ich dabei diese Bienenhaltung vorzubereiten...wo ich doch bisher meist Neues schon am liebsten gestern gehabt hätte.

- Ich hab den Eindruck das hängt auch mit dem Alter zusammen...und wenn das so ist, dann finde ich älter werden ist ja was richtig Positives!

- Und da die Bienen Ultraviolett sehen können (und die Blumen das benutzen und ganz anders in diesem Lichtbereich signalisieren), so sieht zB die gelbe Blutwurz


- alles andere als gelb aus!


- Je mehr ich mich mit diesem Lebewesen einlasse, desto erstaunlicher finde ich die Zusammenhänge die ich entdecke und die Welt, die ich aus der Sicht der Bienen versuche wahrzunehmen, ist für mich einfach:


  „faszinierend“!


***

26. Februar 2014

Platzwahl

Da sind sie also fertig, meine drei Warrébeuten.


- Jetzt fehlt mir nur noch der richtige Platz auf der Lichtung.
Zum einen sollen sie Morgensonne auf ihr Flugloch haben, zum anderen aber auch windgeschützt stehen.
Die Mittagssonne muss nicht sein, aber die Nachmittags- und Abendsonne wäre gut.

- Hier stehen sie erst ein Mal "probeweise", aber sicher bin ich mir wegen des Platzes noch nicht.


- Sehr wahrscheinlich bekommen sie dann doch ihren Platz weiter hinten gegen den Wald hin...

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26. Januar 2014

Von Ziffern und zahlen bitte

Da ich ja gerne einen ungefähren Überblick auch über die Kosten habe, hier eine kurze Zusammenstellung.

Drei Bienenableger die im Frühsommer ankommen.....4500 :-
Material für vier komplette Beuten im Selbstbau..........1200 :-
Handwerkszeug wie Raucher, Schutz und mehr...........4400:-
Diverses..................................................................1100:-
Literatur (aus reinem Interesse, geht mit weniger)......1600:-
                                                                              -------
Summa Summarum...............................................12800 schwedische Kronen oder ~1450 €

- Dafür habe ich fünf komplette Beuten (ja, ich habe mir eine Beute mit Fenstern bestellt, das war mir zu zeitaufwendig selbst zu schreinern) und so wie ich denke mehr oder weniger alle Ausrüstung die ich als notwendig ansehe. Da ist auch die (zumindest noch?) unabwendbare medizinische Behandlung mit eingeschlossen.
Es kommen zwar bestimmt noch ein paar Dinge dazu, aber erst ein Mal dürfte ich alles haben um in Gange zu kommen!

-Bei der Literatur habe ich wirklich "zugeschlagen", da sind etliche Bücher nicht notwendig zur Bienenhaltung sondern aus reinem Interesse gekauft weil ich mehr Hintergrundwissen haben möchte.
Dazu gehört ein "Ziegelstein" von Thomas D. Seeley "The Wisdom of the Hive"...mit 90 € das teuerste Buch das ich mir im Leben je gekauft habe...und jetzt an Land liegt und auf mich wartet!
Ich sehe das als mein Geburtstagsgeschenk.

- Verglichen mit einem anderen Anfänger in Schweden der mit zwei Völkern begann so ist das ein wenig mehr als die Hälfte dessen was er bezahlt hat.
Bei ihm schlugen schon allein zwei Styropor-Beuten?! mit 6000 Kronen zu Buche, also zehn mal so viel wie mein Eigenbau für vier.

- Wenn das alles so ungefähr klappt wie gedacht, die Rückschläge nicht gar zu stark sind, dann kann ich vielleicht selbst kommendes Jahr Ableger bilden und da sind die Kosten pro Volk nur noch minimal.


- Das meiste sind "Ein-Mal-Artikel" und gehören zur Grundausstattung.


24. Januar 2014

Mon Dieu – Mon Santo

Wie könnte es anders sein…auch bei den Bienen sind die Bioimperialisten am Werke.

- Nicht genug damit dass diese lebensfeindlichen Giftmischer den Bienen mit ihren „garantiert unschädlichen Pestiziden“ (a contradiction in terms) das Leben schwer machen, nein, jetzt sind deren Gentechniker dabei zu versuchen ein paar Gene der Bienen so zu verändern, dass diese Varroamilbe via dem „Bienenblut“ eingeht.

-Interessanterweise, so funktioniert das allerdings scheinbar nur in der ersten Generation, kann also, wenn ich das richtig verstanden habe nicht weiter am Bienenstand vererbt werden, sondern...ja genau, man muss dann diese „toleranten“ Bienenköniginnen von Monsanto beziehen.
Von „Santo“ also wie gehabt keine Spur.

- Wenn es nicht so ernst wäre, ein Sience Fiction Film könnte nicht besser sein.

-Eins ist mir gewiss, sollte der Film allerdings so weiter laufen, dann wird es kein „happy end“ geben...


PS Ich habe mich bei einen Bienenhalterkurs in meiner Heimatstadt angemeldet!
Garantiert Monsanto frei!
Bis jetzt zumindest!!

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19. Januar 2014

Schritt für Schritt

Heute habe ich einen weiteren Schritt getan auf meinem Weg zum Bienenhüter.

- Zumindest gefühlsmäßig bin ich heute ein Stück weiter gekommen.
Nach einer Mail an Jonas, meinem Kontakt in dem Bienenzuchtverein, in der ich meine Idée beschrieb bekam ich umgehend eine positive Antwort.

- Anstelle die Bienen in einem Paket geliefert zu bekommen um sie dann auf "Svenserum" in meine Beuten "einzuschlagen", anfangs mit Zucker zu füttern damit sie ihren Wabenbau beginnen können bis sie selbst Nektar sammeln, so werde ich die Beuten zu den Imkern bringen.
Dort können die Bienen dann in aller Ruhe ihre Beuten besiedeln, die Königin annehmen, den Wabenbau beginnen und auch schon etwas Honig einzulagern.

- Wenn alles so weit in Gange ist kann sie schlicht und einfach umziehen und auf "Svenserum" hinstellen. 
Ist sozusagen die Fertighausidée schlechthin.

- Damit bekommen die drei Völkern einen wesentlich besseren Start, die Besiedelung wird von Könnern übernommen und damit wird auch für mich als Anfänger der Einstieg einfacher.


- Die Zeit wird kommen, wo ich das selbst bewerkstelligen werde, denn einen Schwarm in eine Beute einlaufen zu sehen möchte ich gerne selbst erleben.

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6. Januar 2014

Kristallklar?

Hin und wieder frage ich mich schon auf was ich mich denn mit der Bienenhaltung einlassen werde.

- Da wurde vor ungefähr 40 Jahren eine Biene aus Asien nach Europa zwecks Studien eingeführt.
Dabei hat man leider "total übersehen" dass diese Bienen eine schmarotzende Milbe beherbergen.
Die Milbe, mit dem passenden Namen "Varroa destructor", ernährt sich von sowohl den Larven als auch den erwachsenen Bienen.
Da dieses Zusammenleben aber schon lange so ist, kommt die asiatische Biene damit klar und hat ein erhöhtes, gegenseitiges Putzverhalten herausgebildet.

- Natürlich hat sich die Milbe „verselbstständigt“ und da sie neu war, wurde sie zu einer invasiven Art und hat in den vier Jahrzehnten hunderttausende von Bienenstöcke über ganz Europa brach gelegt.
Und sie tut es noch.
Mittlerweile ist sie auch in Schweden bis auf ein paar weit nördlich liegend Gebiete vorgedrungen und macht den Bienen das Leben schwer.

- Die Chemiekonzerne waren selbstverständlich nicht untätig und haben, ihrem Motto getreu Gift Medizin hergestellt mit dem ja bekannten Erfolg: die Milbe wurde resistent, immer grössere Mengen (gut für den Umsatz) wurden gebraucht und für die Bienen war und bleibt auch ein Gift giftig.

- Es gibt allerdings mehr natürliche Behandlungen die auf Säuren und Ölen aufbauen aber nicht so rigoros gegen die Milbe sind.
Allerdings ist hier ein Umschwung zu sehen, mehr und mehr Imker benutzen diese sogar in geringen Mengen natürlich im Bienenstock vorkommenden Stoffe (Ameisensäure ist so eine, Oxalsäure eine andere, Thymolkristalle eine dritte).
Den Geruch von Thymol kennt jeder der schon einmal beim Zahnarzt war...

Dank Foren und dem Austausch dort, so kann ich dort von den Erfahrungen, Fehlern und Erfolgen anderer lernen und versuchen meine eigene Strategie herauszubilden.
Denn so wie es aussieht, so bleiben auch die Bienen auf „Svenserum“ im kommenden Sommer nicht von der Milbe verschont. 

- Also bereite ich mich am besten schon jetzt darauf vor...


es fängt zumindest an und „Thymol“-kristallisiert sich langsam heraus.

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4. Januar 2014

Wie Kreise auf dem Wasser

Meine Selbststudien mit und über die Bienen ziehen immer weitere Kreise.

- Vor zwei Jahren beschäftigte ich mich sowohl mit dem Bau als auch mit der Theorie hinter einem Luft-Sonnenfänger.
Dabei kam natürlich sehr schnell Physik mit ins Spiel und ich lernte über Energie, Licht und Wellenlängen, das Prinzip des schwarzen Kastens, über die Wärmeausbreitung in den verschiedensten Medien von Luft über Wasser und gar unterschiedlichen Erdzusammensetzungen bis hin zu Wärmekoeffizienten verschiedener Medien als Energieträger.

- Da war das Schwedische Metereologische & Hydrologische Institut, kurz SMHI, eine fleißig besuchte Seite um die Intensität und Energie der Sonneneinstrahlung zu den verschiedenen Jahreszeiten zu erfahren.
Ich las über Dämmwerte, Reflexionen und noch etliche andere physikalische Größen der unterschiedlichsten Materialien, die Luftfeuchtigkeit war ein umfassendes Thema.

- Viel habe ich gelernt dabei...doch jetzt ist dieses Thema abgeschlossen...oder zumindest beinahe, denn noch will ich ein Erdrohr für meinen „Hybriden“ und vorerst letzten Sonnenfänger in die Erde graben.
Aber außer der Freude am Handwerk, so kreiste das Lernen um die Physik.

- Jetzt beschäftige ich mich mit dem Thema „Bienen“ sehr eingehend und siehe da, Gelerntes, wie Luftfeuchtigkeit, Dämmwerte und Energie kommt mir auch hier beim Bau der Bienenbeuten zu Gute.

- Allerdings, das ist nur ein kleiner Teil, denn außer dem immensen Wissen das über diese Insekten, deren Physiologie und Organisation gesammelt ist, so geht es um Pestizide, Landwirtschaft und Bodenbeschaffenheit und das wiederum ist mit den weltweiten Chemiekonzernen und der Politik tief verflochten.
Es geht um Biotope und Pflanzenlehre, um Trinkwasser und Medizin.

- Ich muss meine alten Kenntnisse über Molmassen und Mischungsverhältnisse wieder hervorkramen und will für mich im Grunde gänzlich Neues, wie Mendels Erblehre, anlesen und auf die Bienen erweitern.

- Mein Wissen welche Pflanzen welche gut für die Bienen sind will ich erweitern aber auch mein Verständnis für diese intime Welt.

- So werde ich im kommenden Herbst Krokuszwiebeln zu Hauf setzen denn nicht nur blühen sie früh und sind gute Pollenspender, sondern zu meinem Erstaunen so geben sie den Bienen auch zu dieser meist kühlen Jahreszeit einen wärmenden Schutz beim Pollinieren und damit Energie auch bei schlechten Bedingungen warm genug zu sein um wieder zur Beute fliegen zu können.

- Aus dem gleichen Grund habe ich schon im Herbst dem Springkraut geholfen sich vielleicht auf dem Kahlschlag vor dem Haus anzusiedeln das sie eine reiche Energiequelle für die Bienen im Herbst bis zum ersten Frost sind.

- Und das sind gerade mal ein paar Beispiele...

- Während das Wissen bei dem Sonnenfängerprojekt rein physikalischer Art und auch irgendwann erschöpft ist zu diesem Thema, so öffnet sich durch die Bienen die Türe zur Biologie und damit zum Leben selbst.

- So weiten sich die Zirkel um die Bienen wie Kreise auf dem Wasser, gehen ineinander über und enden erst wenn sie an das Ufer meines Interesses oder meiner eigenen Aufnahmefähigkeit stoßen.


- Doch Kreise die das Leben zieht sind wohl letzt- unendlich...

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1. Januar 2014

Gedanken - gut

Da habe ich mich selbst doch dabei ”ertappt” in den alten Bahnen zu denken.

- Dass es um die Bienen nicht wohlbestellt aussieht dürften die Meisten mittlerweile durch die Medien erfahren haben.
Außer verschiedenen mehr oder weniger natürlichen Bedrohungen in Form von anderen Lebewesen (uns mit einbezogen), so weiß man nicht die Ursache dass ganze Völker einfach kollabieren.

- Jedoch dürfte es nicht so schwer zu „erraten“ sein, denn die Bienen geben uns nur ein Zeichen dass es mit unserer gesamten Umwelt nicht zum Besten steht.
Und an dieser Tatsache ist der Mensch wohl ein „ernst zunehmender“ Faktor.

- Allerdings beschreitet auch die (noch?) vorherrschende Bienenzucht den gleichen Weg den die Landwirtschaft schon seit viel zu vielen Jahrzehnten eingeschlagen hat:
„Wie können wir Schädlinge im Bienenstock dezimieren, wie können wir sie vergiften?“
Da man so auch „unschuldigen Opfern“ der Gar ausgemacht wird nimmt man hin...ohne zu wissen wie viel „colateral damage“ sprich Schaden wir damit anrichten.

- Da wird gedanklich sowohl als auch in der Tat der „anti-biologische“ Weg gewählt...und dann wundern wir uns warum das nicht auf Dauer den gewünschten Erfolg bringt.
Es wird sich auf die Krankheiten der Bienen mehr konzentriert als auf ihre Gesunderhaltung.

- Und ich selbst erwische mich dann dabei die Mappe in der ich interessante Links zu diesem Thema sammele „Bienenkrankheiten“ zu brennen.

- Aus meinen Erfahrungen mit Aquariumfischen so weiss ich wie wichtig ein gut funktionierendes Bakterienleben ist für die Gesunderhaltung der Fische.
Und das duerfte bei den Bienen ähnlich sein, denn es ist nachgewiesen dass -zig tausend verschiedene Mikrobenarten und Kleinstlebewesen in den Bienen und in ihrer Beute leben.

- Folglich werde ich mich in dieses Thema mehr einlesen, mir Gedanken darüber machen wie ich diesem Mikroklima in einem Bienenstock auch gute Voraussetzungen schaffen kann. Dabei gehören die Arbeiten von Albert Howard dem Begründer der "organic farm" Bewegung erst einmal zu meinem Einstieg.
Denn Bienen und Landwirtschaft sind intim miteinander verknüpft.

- Umdenken ist also auch bei mir angesagt und ein Schritt ist die Mappe in „Bienengesundheit“ umzubenennen.



- Es ist nie zu spät für eine neue, andere Art von Gedanken-gut...

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