27. Juli 2014

Im wahrsten Sinne des Wortes...

Wie so oft sitze ich wieder hinter der Beute und schaue den Bienen zu...

- Seit Tagen warte ich darauf dass ein Ableger anfängt Waben auch in der nächsten Zarge zu bauen. Durch die anhaltende Trockenheit produzieren die Blumen wohl kaum Nektar um selbst Wasser zu sparen und damit fehlt den Bienen natürlich die Energie um Wachs zu produzieren oder gar mehr Brut aufzuziehen.

- Wenn die Zeiten spärlich sind, so ist der Wintervorrat das wichtigste für ein Volk.
Also füttere ich weiterhin um den Bienen meine Hilfe angedeihen zu lassen.

- Und es sieht ganz so aus als wäre die Hilfe sehr willkommen, den die Bienen hängen jetzt aufgekettet über die ganze Fläche der Oberträger und bauen. an neuen Waben.


- Als ich die Bewegungen dieser Ketten sah, so fiel mir auf ein Mal das passende Wort dazu ein: die Bienen "wabern".
Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

- Während also das eine Volk "wabert", so ist das andere Volk wieder ein Mal dabei seinen Orientierungsflug durchzuführen.
Es ist eine Freude zu sehen wie sehr sich dieses Volk seit Anfang Mai vergrößert hat, denn so viele Bienen in der Luft habe ich bisher noch nicht erlebt.


- Und mitten in diesem Gesurre zu stehen ist ein Erlebnis einer "anderen Art".
Auch das im wahrsten Sinne des Wortes...

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22. Juli 2014

Analphabeten

Da mache ich mal wieder alles mögliche "verkehrt"!

- Nach allem was ich gelesen habe so soll man:

  • um des Himmels Willen kein Zuckerwasser oder Honig verschütten, denn damit löst man Räuberei aus, das heißt die Bienen klauen sich gegenseitig den Honig aus den Beuten.
  • helle Kleidung tragen wenn man mit den Bienen arbeitet
  • "neutral" riechen, als weder nach Parfum, Schweiß, Alkohol oder gar Nikotin riechen

- Und was mache ich?
Seit drei Wochen füttere ich meine beiden Kolonien hier oben auf Svenserum mit Zuckerwasser das in Flaschen draußen hängt, sitze mit meiner Nase einen halben Meter vom Flugloch und das während einer Verschnaufpause, ich bin nassgeschwitzt nach dem Wiese mähen, ein Bierchen zischt und eine Cigarette gehört auch dazu.
Und oft habe ich dunkle Klamotten an wenn ich mal nach den Bienen schaue.

- Und was passiert?
Nichts!
Die Bienen sind lammfromm, keine Räuberei und sie kümmern sich überhaupt nicht um mich.


- Gut dass sie nicht lesen können, sie könnten doch sonst beinahe auf "dumme Gedanken" kommen...

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18. Juli 2014

Nachbarschaft

Mit voranschreitendem Sommer geht auch die Entwicklung meiner vier Völker voran.

- Ja, bisher habe ich keine Sorgen mit meinen Bienen, im Gegenteil, es ist noch immer eine Freude zu sehen wie sie sich entwickeln und stärker werden.

- In den drei Beuten die knapp drei Wochen jetzt in meiner Obhut sind so gibt es überall viel verdeckelte Brut und der erste Nachwuchs dürfte in wenigen Tagen anfangen zu schlüpfen.

- Innerhalb dieser kurzen Zeit haben die beiden Völker auf Svenserum eineinhalb Zargen ausgebaut, und die "Städter" liegen nicht weit hinterher.
Mein erstes Volk dass seit knapp zehn Wochen an ihrem Nest baut hat die dritte Zarge in Besitz genommen und wenn das so weiter geht, dann kommt sogar noch eine vierte untendrunter.

- Mit ein wenig Glück und passendem Wetter, so werde ich vier starke Völker einwintern. Selbst die gefürchtete Varroamilbe hat sich bisher nicht gezeigt.
Noch nicht sollte ich sagen, denn es führt wohl auch für mich kein Weg daran vorbei.

- Arbeit? Bisher habe ich vielleicht zwei Stunden damit verbracht um mich um die Bienen zu kümmern.
Die Beute des ersten Volkes habe ich seit sieben Wochen nicht geöffnet, die anderen mal kurz um nach Puppen zu schauen.
Futter bekommen sie alle aber auch da reicht es alle paar Tage kurz nachzuschauen wie der Verbrauch ist.

- Aber nicht nur Bienen beheimatet mein Stadtgarten.

- Da ist ein Hummelnest im Giebel des Gartenhauses und gleich als Nachbarn haben Hornissen ihr Nest in einem Vogelnistkasten eingerichtet.

- Man sagt den Hornissen zwar nach dass sie auch Bienen auf ihrem Speiseplan haben, aber bisher habe ich nur zwei Mal beobachten können wie eine von ihnen dem Flugloch einer Beute einen kurzen Besuch abstattete...und vertrieben wurde.
Ich meinte zwar den Versuch eine Biene zu fangen beobachtet zu haben, aber wenn, dann wurde daraus nichts.

- Und sollten die Hornissen ein paar Bienen fangen, dann sei es ihnen gegönnt, denn wie so oft in der Natur, so fallen meist Schwache, Alte oder Kranke den Raubtieren zum Opfer...und damit helfen sie mir ja die Bienenvölker gesund und stark zu halten.


- Ist wohl wie so oft eine Frage der eigenen, philosophischen Einstellung dem Leben gegenüber.

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3. Juli 2014

Sommer...

Wer sich mit Bienen abgibt, der bekommt auch ihre Stiche zu spüren.

- Aus den vier Ablegern sind temporär fünf geworden und ich habe alle Hände voll zu tun.

- Die Warré-Beute welche ich dem Bienenzuchtverein vermittelte bekam richtig Probleme.
Zum einen waren es von Anfang an zu wenig Bienen, dann bekamen sie ständig ihr nötiges Futter geräubert denn der Sommer ist kalt, die Bienenvölker auf dem Platz zu viele und die Tracht zu wenig.

- Gestern war, nach drei Wochen, nur ein kläglicher, hungernder Rest in der Beute...und die Strategie: zum einen mit mehr Bienen verstärken (die Königin war laut einem Profi noch in recht gutem Zustand) und zum anderen einen neuen Platz zu finden wo sie ungestört sind.
Und da ich mich mit der Betriebsweise dieser Beute am besten auskenne, so wurde ich gefragt...und jetzt habe ich drei Beuten im Garten in der Stadt.
Bisher hat man ihr Futter in Ruhe gelassen und es sieht ganz so aus als könnten sie sich langsam aber sicher etablieren!
Aber das nur am Rande.

- Acht Stiche habe ich in den acht Bienenwochen abbekommen (aus Unvorsichtigkeit und nicht weil die Bienen aggressiv sind).

- Sieben davon waren nur subkutaner Art, gingen knapp unter die Haut und waren nicht ein Mal unbehaglich. Einer aber (die Biene kroch in meinen Ärmel, kam dann in Klemme und stach sich ihre Leben aus) gelang es ihren Stich intramuskulär zu setzen.
Zumindest fühlte es sich so an. Drei Tage spürte ich ihr Heparin.

- Während sieben mich nur piksten...so habe ich das Gefühl von einer wirklich geimpft worden zu sein!

- Wogegen? Keine Ahnung, aber Bienenhalter haben selten Rheuma.


- etwas das man bei diesem Sommerwetter und nur 12 Grad leicht bekommen kann.

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