26. Januar 2014

Von Ziffern und zahlen bitte

Da ich ja gerne einen ungefähren Überblick auch über die Kosten habe, hier eine kurze Zusammenstellung.

Drei Bienenableger die im Frühsommer ankommen.....4500 :-
Material für vier komplette Beuten im Selbstbau..........1200 :-
Handwerkszeug wie Raucher, Schutz und mehr...........4400:-
Diverses..................................................................1100:-
Literatur (aus reinem Interesse, geht mit weniger)......1600:-
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Summa Summarum...............................................12800 schwedische Kronen oder ~1450 €

- Dafür habe ich fünf komplette Beuten (ja, ich habe mir eine Beute mit Fenstern bestellt, das war mir zu zeitaufwendig selbst zu schreinern) und so wie ich denke mehr oder weniger alle Ausrüstung die ich als notwendig ansehe. Da ist auch die (zumindest noch?) unabwendbare medizinische Behandlung mit eingeschlossen.
Es kommen zwar bestimmt noch ein paar Dinge dazu, aber erst ein Mal dürfte ich alles haben um in Gange zu kommen!

-Bei der Literatur habe ich wirklich "zugeschlagen", da sind etliche Bücher nicht notwendig zur Bienenhaltung sondern aus reinem Interesse gekauft weil ich mehr Hintergrundwissen haben möchte.
Dazu gehört ein "Ziegelstein" von Thomas D. Seeley "The Wisdom of the Hive"...mit 90 € das teuerste Buch das ich mir im Leben je gekauft habe...und jetzt an Land liegt und auf mich wartet!
Ich sehe das als mein Geburtstagsgeschenk.

- Verglichen mit einem anderen Anfänger in Schweden der mit zwei Völkern begann so ist das ein wenig mehr als die Hälfte dessen was er bezahlt hat.
Bei ihm schlugen schon allein zwei Styropor-Beuten?! mit 6000 Kronen zu Buche, also zehn mal so viel wie mein Eigenbau für vier.

- Wenn das alles so ungefähr klappt wie gedacht, die Rückschläge nicht gar zu stark sind, dann kann ich vielleicht selbst kommendes Jahr Ableger bilden und da sind die Kosten pro Volk nur noch minimal.


- Das meiste sind "Ein-Mal-Artikel" und gehören zur Grundausstattung.


24. Januar 2014

Mon Dieu – Mon Santo

Wie könnte es anders sein…auch bei den Bienen sind die Bioimperialisten am Werke.

- Nicht genug damit dass diese lebensfeindlichen Giftmischer den Bienen mit ihren „garantiert unschädlichen Pestiziden“ (a contradiction in terms) das Leben schwer machen, nein, jetzt sind deren Gentechniker dabei zu versuchen ein paar Gene der Bienen so zu verändern, dass diese Varroamilbe via dem „Bienenblut“ eingeht.

-Interessanterweise, so funktioniert das allerdings scheinbar nur in der ersten Generation, kann also, wenn ich das richtig verstanden habe nicht weiter am Bienenstand vererbt werden, sondern...ja genau, man muss dann diese „toleranten“ Bienenköniginnen von Monsanto beziehen.
Von „Santo“ also wie gehabt keine Spur.

- Wenn es nicht so ernst wäre, ein Sience Fiction Film könnte nicht besser sein.

-Eins ist mir gewiss, sollte der Film allerdings so weiter laufen, dann wird es kein „happy end“ geben...


PS Ich habe mich bei einen Bienenhalterkurs in meiner Heimatstadt angemeldet!
Garantiert Monsanto frei!
Bis jetzt zumindest!!

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19. Januar 2014

Schritt für Schritt

Heute habe ich einen weiteren Schritt getan auf meinem Weg zum Bienenhüter.

- Zumindest gefühlsmäßig bin ich heute ein Stück weiter gekommen.
Nach einer Mail an Jonas, meinem Kontakt in dem Bienenzuchtverein, in der ich meine Idée beschrieb bekam ich umgehend eine positive Antwort.

- Anstelle die Bienen in einem Paket geliefert zu bekommen um sie dann auf "Svenserum" in meine Beuten "einzuschlagen", anfangs mit Zucker zu füttern damit sie ihren Wabenbau beginnen können bis sie selbst Nektar sammeln, so werde ich die Beuten zu den Imkern bringen.
Dort können die Bienen dann in aller Ruhe ihre Beuten besiedeln, die Königin annehmen, den Wabenbau beginnen und auch schon etwas Honig einzulagern.

- Wenn alles so weit in Gange ist kann sie schlicht und einfach umziehen und auf "Svenserum" hinstellen. 
Ist sozusagen die Fertighausidée schlechthin.

- Damit bekommen die drei Völkern einen wesentlich besseren Start, die Besiedelung wird von Könnern übernommen und damit wird auch für mich als Anfänger der Einstieg einfacher.


- Die Zeit wird kommen, wo ich das selbst bewerkstelligen werde, denn einen Schwarm in eine Beute einlaufen zu sehen möchte ich gerne selbst erleben.

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6. Januar 2014

Kristallklar?

Hin und wieder frage ich mich schon auf was ich mich denn mit der Bienenhaltung einlassen werde.

- Da wurde vor ungefähr 40 Jahren eine Biene aus Asien nach Europa zwecks Studien eingeführt.
Dabei hat man leider "total übersehen" dass diese Bienen eine schmarotzende Milbe beherbergen.
Die Milbe, mit dem passenden Namen "Varroa destructor", ernährt sich von sowohl den Larven als auch den erwachsenen Bienen.
Da dieses Zusammenleben aber schon lange so ist, kommt die asiatische Biene damit klar und hat ein erhöhtes, gegenseitiges Putzverhalten herausgebildet.

- Natürlich hat sich die Milbe „verselbstständigt“ und da sie neu war, wurde sie zu einer invasiven Art und hat in den vier Jahrzehnten hunderttausende von Bienenstöcke über ganz Europa brach gelegt.
Und sie tut es noch.
Mittlerweile ist sie auch in Schweden bis auf ein paar weit nördlich liegend Gebiete vorgedrungen und macht den Bienen das Leben schwer.

- Die Chemiekonzerne waren selbstverständlich nicht untätig und haben, ihrem Motto getreu Gift Medizin hergestellt mit dem ja bekannten Erfolg: die Milbe wurde resistent, immer grössere Mengen (gut für den Umsatz) wurden gebraucht und für die Bienen war und bleibt auch ein Gift giftig.

- Es gibt allerdings mehr natürliche Behandlungen die auf Säuren und Ölen aufbauen aber nicht so rigoros gegen die Milbe sind.
Allerdings ist hier ein Umschwung zu sehen, mehr und mehr Imker benutzen diese sogar in geringen Mengen natürlich im Bienenstock vorkommenden Stoffe (Ameisensäure ist so eine, Oxalsäure eine andere, Thymolkristalle eine dritte).
Den Geruch von Thymol kennt jeder der schon einmal beim Zahnarzt war...

Dank Foren und dem Austausch dort, so kann ich dort von den Erfahrungen, Fehlern und Erfolgen anderer lernen und versuchen meine eigene Strategie herauszubilden.
Denn so wie es aussieht, so bleiben auch die Bienen auf „Svenserum“ im kommenden Sommer nicht von der Milbe verschont. 

- Also bereite ich mich am besten schon jetzt darauf vor...


es fängt zumindest an und „Thymol“-kristallisiert sich langsam heraus.

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4. Januar 2014

Wie Kreise auf dem Wasser

Meine Selbststudien mit und über die Bienen ziehen immer weitere Kreise.

- Vor zwei Jahren beschäftigte ich mich sowohl mit dem Bau als auch mit der Theorie hinter einem Luft-Sonnenfänger.
Dabei kam natürlich sehr schnell Physik mit ins Spiel und ich lernte über Energie, Licht und Wellenlängen, das Prinzip des schwarzen Kastens, über die Wärmeausbreitung in den verschiedensten Medien von Luft über Wasser und gar unterschiedlichen Erdzusammensetzungen bis hin zu Wärmekoeffizienten verschiedener Medien als Energieträger.

- Da war das Schwedische Metereologische & Hydrologische Institut, kurz SMHI, eine fleißig besuchte Seite um die Intensität und Energie der Sonneneinstrahlung zu den verschiedenen Jahreszeiten zu erfahren.
Ich las über Dämmwerte, Reflexionen und noch etliche andere physikalische Größen der unterschiedlichsten Materialien, die Luftfeuchtigkeit war ein umfassendes Thema.

- Viel habe ich gelernt dabei...doch jetzt ist dieses Thema abgeschlossen...oder zumindest beinahe, denn noch will ich ein Erdrohr für meinen „Hybriden“ und vorerst letzten Sonnenfänger in die Erde graben.
Aber außer der Freude am Handwerk, so kreiste das Lernen um die Physik.

- Jetzt beschäftige ich mich mit dem Thema „Bienen“ sehr eingehend und siehe da, Gelerntes, wie Luftfeuchtigkeit, Dämmwerte und Energie kommt mir auch hier beim Bau der Bienenbeuten zu Gute.

- Allerdings, das ist nur ein kleiner Teil, denn außer dem immensen Wissen das über diese Insekten, deren Physiologie und Organisation gesammelt ist, so geht es um Pestizide, Landwirtschaft und Bodenbeschaffenheit und das wiederum ist mit den weltweiten Chemiekonzernen und der Politik tief verflochten.
Es geht um Biotope und Pflanzenlehre, um Trinkwasser und Medizin.

- Ich muss meine alten Kenntnisse über Molmassen und Mischungsverhältnisse wieder hervorkramen und will für mich im Grunde gänzlich Neues, wie Mendels Erblehre, anlesen und auf die Bienen erweitern.

- Mein Wissen welche Pflanzen welche gut für die Bienen sind will ich erweitern aber auch mein Verständnis für diese intime Welt.

- So werde ich im kommenden Herbst Krokuszwiebeln zu Hauf setzen denn nicht nur blühen sie früh und sind gute Pollenspender, sondern zu meinem Erstaunen so geben sie den Bienen auch zu dieser meist kühlen Jahreszeit einen wärmenden Schutz beim Pollinieren und damit Energie auch bei schlechten Bedingungen warm genug zu sein um wieder zur Beute fliegen zu können.

- Aus dem gleichen Grund habe ich schon im Herbst dem Springkraut geholfen sich vielleicht auf dem Kahlschlag vor dem Haus anzusiedeln das sie eine reiche Energiequelle für die Bienen im Herbst bis zum ersten Frost sind.

- Und das sind gerade mal ein paar Beispiele...

- Während das Wissen bei dem Sonnenfängerprojekt rein physikalischer Art und auch irgendwann erschöpft ist zu diesem Thema, so öffnet sich durch die Bienen die Türe zur Biologie und damit zum Leben selbst.

- So weiten sich die Zirkel um die Bienen wie Kreise auf dem Wasser, gehen ineinander über und enden erst wenn sie an das Ufer meines Interesses oder meiner eigenen Aufnahmefähigkeit stoßen.


- Doch Kreise die das Leben zieht sind wohl letzt- unendlich...

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1. Januar 2014

Gedanken - gut

Da habe ich mich selbst doch dabei ”ertappt” in den alten Bahnen zu denken.

- Dass es um die Bienen nicht wohlbestellt aussieht dürften die Meisten mittlerweile durch die Medien erfahren haben.
Außer verschiedenen mehr oder weniger natürlichen Bedrohungen in Form von anderen Lebewesen (uns mit einbezogen), so weiß man nicht die Ursache dass ganze Völker einfach kollabieren.

- Jedoch dürfte es nicht so schwer zu „erraten“ sein, denn die Bienen geben uns nur ein Zeichen dass es mit unserer gesamten Umwelt nicht zum Besten steht.
Und an dieser Tatsache ist der Mensch wohl ein „ernst zunehmender“ Faktor.

- Allerdings beschreitet auch die (noch?) vorherrschende Bienenzucht den gleichen Weg den die Landwirtschaft schon seit viel zu vielen Jahrzehnten eingeschlagen hat:
„Wie können wir Schädlinge im Bienenstock dezimieren, wie können wir sie vergiften?“
Da man so auch „unschuldigen Opfern“ der Gar ausgemacht wird nimmt man hin...ohne zu wissen wie viel „colateral damage“ sprich Schaden wir damit anrichten.

- Da wird gedanklich sowohl als auch in der Tat der „anti-biologische“ Weg gewählt...und dann wundern wir uns warum das nicht auf Dauer den gewünschten Erfolg bringt.
Es wird sich auf die Krankheiten der Bienen mehr konzentriert als auf ihre Gesunderhaltung.

- Und ich selbst erwische mich dann dabei die Mappe in der ich interessante Links zu diesem Thema sammele „Bienenkrankheiten“ zu brennen.

- Aus meinen Erfahrungen mit Aquariumfischen so weiss ich wie wichtig ein gut funktionierendes Bakterienleben ist für die Gesunderhaltung der Fische.
Und das duerfte bei den Bienen ähnlich sein, denn es ist nachgewiesen dass -zig tausend verschiedene Mikrobenarten und Kleinstlebewesen in den Bienen und in ihrer Beute leben.

- Folglich werde ich mich in dieses Thema mehr einlesen, mir Gedanken darüber machen wie ich diesem Mikroklima in einem Bienenstock auch gute Voraussetzungen schaffen kann. Dabei gehören die Arbeiten von Albert Howard dem Begründer der "organic farm" Bewegung erst einmal zu meinem Einstieg.
Denn Bienen und Landwirtschaft sind intim miteinander verknüpft.

- Umdenken ist also auch bei mir angesagt und ein Schritt ist die Mappe in „Bienengesundheit“ umzubenennen.



- Es ist nie zu spät für eine neue, andere Art von Gedanken-gut...

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